Haarausfall bei Kindern: Schilddrüsenerkrankungen

Das Gewebe der Schilddrüse hat wichtige funktionale Aufgaben. Liegt eine Schilddrüsenfunktionsstörung (Hypothyreose) beim Kind vor, werden zu wenig Schilddrüsenhormone produziert.

Schilddrüsenerkrankungen bei Kindern kommen häufiger vor als man denkt, – sie sind die häufigsten endokrinologischen Erkrankungem, die im Kindesalter zu beobachten sind. Deswegen wird heutzutage direkt nach der Geburt auch eine Untersuchung diesbezüglich durchgeführt. Bei den weiteren Kinder- und Jugenduntersuchungen wird erneut die Funktionalität der Schilddrüse untersucht.

Gesundes Baby

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Hormone für eine gesunde Entwicklung

Schon im Mutterleib braucht ein Kind für ein gesundes Wachstum Schilddrüsenhormone. In den nachfolgenden Entwicklungsstufen des Kindes werden die Hormone der Schilddrüse für die richtige Zellentwicklung des Gehirns benötigt. Außerdem sind sie wichtig für den Stoffwechsel und die Herzfunktionen.

Schilddrüsenunterfunktionen können bereits im Mutterleib gegeben sein. Nach der Geburt ist dies aber nicht feststellbar und es treten keinerlei Symptome auf, da das Kind noch durch die Mutter mit den Hormonen versorgt wurde. Das Neugeborenen-Screening gibt einige Tage später Anhaltspunkte, ob eine Schilddrüsenunterfunktion vorhanden ist.

Durch frühe Diagnostik und sofort einsetzende Therapien sind die Chancen für eine weiterhin gute Entwicklung der Kinder möglich. Dies ist deswegen besonders wichtig, da die Schäden, die in der Anfangsphase des Kinderlebens und die durch eine Schilddrüsenhormonstörung entstanden sind, nicht mehr behandelbar sind.

Säuglinge weisen bei einer Schilddrüsenunterfunktion zum Beispiel folgende Symptome auf:

  • verzögerte geistige Entwicklung
  • verlangsamter Knochenwuchs
  • vergrößtere Zunge sowie grobe Gesichtszüge
  • spannungslose Muskulatur
  • Probleme beim Trinken und Neigung zu Verstopfungen
  • Allgemein trockene Haut
  • Nur langsam abklingende Gelbsucht

Ursachen für Schilddrüsenerkrankung und Haarausfall bei Kindern

Eine Ursache für eine Schilddrüsenvergrößerung bei Kindern ist Mangel an Jod. Eine Schilddrüsenentzündung (Autoimmun-Thyreoditis) kann ebenso eine Ursache für Haarausfall bei Kindern sein. Im Verlauf der entzündlichen Erkrankung kann sich eine Schilddrüsenunterfunktion entwickeln.

Am häufigsten treten diese Erkrankungen im Pubertätsalter auf, wobei Mädchen deutlich öfter betroffen sind. Es gibt eine genetische Disposition für diese Störung, von der man leider bisher nicht weiß, wo sie genau begründet ist. Erhöhte Risiken für eine Erkrankung haben Kinder und Jugendliche mit Diabetes, mit einem Turner-Syndrom (vor allem Mädchen) und mit der Trisomie 21.

Kinder und Jugendliche weisen bei einer Unterfunktion der Schilddrüse unter anderem folgende Anzeichen auf:

  • Müdigkeit
  • Gewichtszunahme
  • Körperlicher Abbau
  • Geistiger Leistungsabfall
  • Neigung zum Frieren
  • Allgemein trockene Haut
  • Neigung zu Verstopfungen
  • Haarprobleme (Haarausfall, Strukturschäden)
  • Spätes Einsetzen der Pubertät
  • Ausbleiben der Menstruation

Mittel und Behandlung von Schilddrüsenerkrankungen mit Haarausfall bei Kindern und Jugendlichen

Gegen den Jodmangel, der mit zu einer Vergrößerung der Schilddrüse beiträgt, mit Jodid gegeben. Liegt eine Unterfunktion der Schilddrüse vor, wird das fehlende Hormon verabreicht. Dies gilt auch für die zuvor genannte Vergrößerung der Schilddrüse, wenn sie allein durch die Gabe von Jodid nicht abklingt.

Hinweis: Diese Informationen ersetzen keine Diagnose und Behandlung durch einen Arzt. Suchen Sie mit ihrem Kind den Kinder- oder Jugendarzt auf, sollten Sie Anzeichen für eine Erkrankung feststellen.